Skip to main content

Der kristallklare Star unter den Spirituosen

Wodka ist die beliebteste Spirituose der Welt und es ist kein Ende in Sicht. Von Männern und Frauen gleich geliebt, in Bars, Clubs, Kneipen und Cafés oftmals in vielen Varianten vertreten. Weltweit werden jedes Jahr 4,5 Milliarden Liter Wodka getrunken. Dies ist ein Fünftel des gesamten Spirituosen-Verbrauchs. Wodka eignet sich perfekt zum Mischen von Cocktails, da der Eigengeschmack keine anderen Aromen vertreibt.

Hat er wirklich so eine reine Seele? Wir denken schon!

Die ersten Aufzeichnungen über Wodka stammen aus dem Russland des neunten Jahrhunderts und aus Polen des achten Jahrhunderts. Die Popularität von Wodka verbreitete sich unter den russischen Soldaten während der Napoleonischen Kriege. Nach der russischen Revolution zog ein Wodkahersteller nach Paris und gründete eine Brennerei unter der heute berühmten französischen Schreibweise seines Namens: Smirnoff. Von seinen bescheidenen mittelalterlichen Ursprüngen als medizinisches Mittel hat der Wodka die Welt erobert. Im Jahr 2012 haben Genießer 4,44 Milliarden Liter des destillierten alkoholischen Getränks getrunken, was ihn zur beliebtesten Spirituose der Welt macht.

Wodka kann aus einer Vielzahl von Zutaten hergestellt werden und jede Brennerei nutzt unterschiedliche Methoden. Die gängigsten Zutaten bei der Herstellung von Wodka sind Gemüse (bspw. Kartoffeln, Mais oder Rübenwurzeln) oder Getreide (manchmal sogar beides), Zuckerrohr, Obst, praktisch alles, was fermentiert. Dazu kommt Wasser, Malzmehl, Hefe und, wenn gewünscht, Aromen. Der Geschmack entwickelt sich dann durch diverse Destillier- und Filterdurchläufe, die bei jedem Hersteller unterschiedlich sind.

Wodka wird in westlichen Gefilden gerne mit O-Saft, Energiedrinks wie Red Bull, Cola oder Bitter Lemon gemixt und in Nord- und Osteuropa häufig pur, mit oder ohne Eis, getrunken.

Alles über Wodka

Back to the roots of Wodka

Mit Wodka verbindet man vor allem das Klischee über russischen Massenalkoholismus. „Na sdorowje“ trifft auf „Wirf die Gläser an die Wand – Russland ist ein schönes Land. Hahahaha.“ Man sagt ihm nach, dass er rein wie frischer Schnee ist (Slogan von Wodka Gorbatschow). In a absolut world true taste comes naturally, behauptet hingegen „Absolut Wodka“. Es wird wohl beides richtig sein. 

Die Herstellung von Wodka

Wodka wird entweder aus Getreide oder aus Kartoffeln hergestellt. Zunächst muss Maische produziert werden. Erhitzter (und somit süßer) Maische wird Hefe hinzugegeben und wird zu Alkohol umgewandelt wird. Danach startet der Brennprozess, bei dem Destillat (Rohalkohol) entsteht.

Da Wodka wenig Eigengeschmack haben muss, wird das Destillat gefiltert. Durch erneute Filterung werden alle Poren aus der Flüssigkeit entfernt, sodass das Endprodukt nur noch aus Ethanol und Wasser besteht.

Die Historie von Wodka

Schon seit dem 14. Jahrhundert wurde in Russland Wodka aus Getreide hergestellt. Ab dem 19. Jahrhundert setzte sich in Osteuropa die aus Südamerika importierte Kartoffel als Rohstoff für den klaren Schnaps durch. Aufgrund dessen verbreitete sich das der „Klare Russe“ nach Finnland, Schweden, in die Ukraine und in den Norden Deutschlands.

1914 verbot Zar Nikolaus II. mit der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg den Verkauf und Konsum von Wodka. Die Bolschewiki gingen mit harten Strafen gegen „Trunkenheit“ vor. So wurden Schwarzbrenner zu „Volksfeinden“ erklärt, und ihnen drohten Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren. In der Roten Armee stand auf  „Trunkenheit“  sogar die Todesstrafe. Durch diese bis 1925 andauernde Prohibition emigrierten viele Schnaps-Hersteller und brachten den Wodka (und natürlich das Wissen um seine Herstellung) nach Europa und Nordamerika, wo in den 50er Jahren der Wodka als Mixgetränk (Cocktail) seinen Siegeszug rund um die Welt antrat.

Der teuerste Wodka

Im Jahr 2018 offerierte die russische Autofirma Russo-Baltic zu ihrem hundertsten Jubiläum den „Vodka Russo-Baltic“ als Rarität in einer goldenen Flasche für stolze 1,3 Millionen Dollar. Dies war bisher der höchste Preis für einen Wodka. In einer Kopenhagener Ausstellung stahl ein dreister Dieb – von einer Überwachungskamera aufgenommen – die Flasche und tauchte ab. Am nächsten Tag jedoch wurde die Flasche auf einer Baustelle wieder gefunden. Völlig intakt, aber leer. 

Die Lagerung von Wodka

Wodka muss nicht eisgekühlt serviert werden. Experten schwören auf eine angemessene Zimmertemperatur. Zwischen 16 und 18 Grad Celsius liegt dabei die perfekte Temperatur für den Wodka-Genuss. Aber unter uns ein eiskalter Wodka ist natürlich auch nicht verkehrt. Vor allem bei günstigen und geschmacklich schwächerem Wodka. Am besten ist, die Flasche vor dem Genuss ungefähr eine Stunde ins Gefrierfach zu legen. So hat man definitiv immer die beste Temperatur. 

Wodka, der zum Mixen benutzt wird, kann auch nach Gusto temperiert werden. Auch hier gilt: die bessere Lagerung ist der gesunde Mittelweg.

Fazit: Für die Wodka-Lagerung ist die Temperatur also nicht entscheidend. Natürlich sollte man darauf achten, die Flasche nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt ist. Hier reicht es völlig, wenn der „Klare Russe“ an einem Ort lagert, der keinem direkten Licht oder Hitze ausgesetzt ist.

 

Wodka mit Geschmack

Während die meisten Wodkas nicht aromatisiert sind, wurden viele aromatisierte Wodkas in traditionellen Wodka-Trinkgebieten hergestellt – meist als hausgemachte Rezepte zur Verbesserung des Wodka-Geschmacks oder für medizinische Zwecke. Zu den Geschmacksrichtungen gehören roter Pfeffer, Ingwer, Fruchtaromen, Vanille, Schokolade und Zimt. In Russland, mit Honig und Pfeffer aromatisierter Wodka, auf Russisch Pertsovka, ebenfalls sehr beliebt. In Polen und Weißrussland werden die Blätter des lokalen Bisongrases hinzugefügt, um żubrówka (polnisch) und zubrovka (weißrussisch) Wodka mit leicht süßem Geschmack und hellen Bernsteinfarben herzustellen. 

In Litauen und Polen wird der berühmte honighaltige Wodka krupnik genannt. Diese Tradition des Aromatisierens ist auch in den nordischen Ländern weit verbreitet, wo Wodka, gewürzt mit Kräutern, Früchten und Gewürzen, das geeignete starke Getränk für verschiedene saisonale Feste ist. In Schweden gibt es etwa vierzig gängige Sorten von Wodka mit Kräutergeschmack. In den meisten Fällen stammt der Wodka-Aromastoff aus einem Aufguss von Aromen nach der Destillation. Durch den Gärungsprozess wird die Getreidemaische in ein neutrales, geschmacksneutrales Alkoholgetränk umgewandelt. Der Prozess, Wodka so zu aromatisieren, dass er nach Früchten, Schokolade und anderen Lebensmitteln schmeckt, erfolgt nach der Gärung und Destillation. Dem Wodka werden verschiedene Chemikalien zugesetzt, die das Aromaprofil von Lebensmitteln reproduzieren, um ihm einen spezifischen Geschmack zu verleihen.